1. Dezember 2024
75 Jahre Siebenbürger Sachsen im Allgäu
Am 9. November fand im Gemeindesaal in Wiggensbach, nahe Kempten, die 75-jährige Jubiläumsfeier des Kreisverbandes Kempten/Allgäu statt. Daran nahmen ca. 150 Gäste von nah und fern teil. Die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernahm der Oberbürgermeister der Stadt Kempten Thomas Kiechle, der sich in seinem Grußwort bei allen Vereinsmitgliedern, die das kulturelle Erbe der Siebenbürger Sachsen lebendig halten und damit das Leben in Kempten und Umgebung bereichern, herzlich bedankte. Seine Stellvertreterin Erna-Kathrein Groll, die an den Feierlichkeiten teilnahm, wünschte allen Aktiven Freude und Erfolg bei ihrem ehrenamtlichen Engagement, so dass der Kreisverband der Siebenbürger Sachsen auch in Zukunft ein lebendiger, gemeinschaftsstiftender Teil der Stadt Kempten bleibt.
Rainer Lehni, der Bundesvorsitzende unseres Verbandes, würdigte in seiner Ansprache nicht nur die Verdienste des amtierenden Vorstandes, er fand vor allem lobende Worte für Andreas Späck, Marianne Gross, Konrad Messe, Dankwart Gross und Pfarrer Wolf Hennings, „die Altgedienten“, deren Einsatz in den letzten Jahrzehnten unsere Erfolgsgeschichte erst ermöglicht hatte. Der Bundesvorsitzende wagte gleichzeitig einen Blick in die Zukunft des Verbandes und unterstrich die Verantwortung jedes Einzelnen für das Fortbestehen unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft. Mit auf den Weg gab er allen Teilnehmern folgendes Zitat von Thomas Morus: „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.“
In seinem Grußwort ging Werner Kloos, Vorsitzender des Landesverbands Bayern, auf das Motto dieser Veranstaltung „Tradition verpflichtet“ ein und zeigte anhand von zahlreichen Beispielen auf, wie in dem Kreisverband Kempten/Allgäu im Laufe der vergangenen 75 Jahre das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Heimatverbundenheit gefördert wurden. Durch jährlich stattfindende Veranstaltungen wie den Kathreinenball, Faschingsball, die Weihnachtsfeier, den Kulturnachmittag, die Theateraufführung der eigenen Theatergruppe „SALATH“, das Grillfest mit siebenbürgischen Spezialitäten, Vorträge und Reisen wurden Traditionen, Sitten und Bräuche gelebt und an die nächste Generation weitergegeben. Letztendlich äußerte Werner Kloos folgenden Wunsch: „Möge das Tragen der Tracht, der Volkstanz und die Musik Ihnen auch in Zukunft viel Freude bereiten.“
Unser sehr geschätzter Landsmann, Pfarrer Mathias Stieger aus Reutte, verglich in seiner Rede den Kreisverband mit einem warmen Nest, das alle Neuankömmlinge in Kempten und Umgebung fürsorglich aufgenommen hat. Er unterstrich ebenfalls die Verantwortung der Kirche für ihre Gemeindemitglieder in Siebenbürgen und die Vorreiterrolle, die die Markuskirche in Kempten mit Pfarrer Wolf Hennings übernommen hatte. Hier wurde nicht nur eine große Anzahl Pakete für die Notleidenden in Rumänien gepackt, sondern den neu angekommenen siebenbürgischen Familien Raum zur Entfaltung und zu Gesprächen geboten, so dass eine reibungslose Integration unserer Landsleute in der neuen Heimat erfolgen konnte.
Sonja von Kleist, jetzige Pfarrerin der Markuskirche, die bei unserer Jubiläumsfeier leider nicht anwesend sein konnte, beschrieb uns Siebenbürger in ihrem Grußwort folgendermaßen: „Alte gute Traditionen, Herzlichkeit und Zuverlässigkeit. Das sind die Dinge, die mir einfallen, wenn ich an die Siebenbürger Sachsen denke. … Sie sind auf gegenseitiges Helfen, füreinander da sein, aber auch auf Freude und Geselligkeit ausgerichtet. … Beeindruckt hat mich auch immer der tiefe Glaube, der wohl so manchen durch dunkle Täler des Lebens hindurchgetragen hat.“ Sonja von Kleist freut sich sehr, dass die Markuskirche auch ein Stück Heimat für den Kreisverband geworden ist, und wünschte allen Gästen ein gesegnetes Feiern und ein herzliches Beisammensein. Nach der Begrüßung aller Ehrengäste, der beiden Kulturgruppen aus Landshut und der anderen Gäste begann die Vorsitzende Senta Wotsch ihren Rückblick mit den Versen des Lehrers H. Bretz: „Mer weallen bleiwe, wat mer sen, Gott healf es etzt uch ängden!/ Mer wässe, wat mer schealdij sen den Duiden uch de Kängden“.
In Kurzform schilderte sie die 75-jährige Geschichte des Kreisverbandes Kempten/Allgäu im Wandel der Zeit. Von den acht Gründungsfamilien um Heinrich Schiel, einer kleinen Gruppe, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte ein Kreisverband mit ca. 245 Mitgliedern, der sich immer wieder den Bedürfnissen und Interessen seiner Mitwirkenden angepasst hat. Im Mittelpunkt des Verbandslebens standen jedoch stets zahlreiche traditionelle, gemeinschaftsfördernde Aktivitäten. Dazu kamen neue, zeitgemäße Veranstaltungen, die die Interessen junger Familien in den Vordergrund rückten. Erwähnenswert wären die Kinderuni und die Fackelwanderung in den Wald mit Nikolausbesuch. Meist ältere Siebenbürger treffen sich jede zweite Woche in „der modernen Rookestuff“ in der Gaststätte Waldhorn in Kempten, nicht um gemeinsam zu handarbeiten, sondern um miteinander eine schöne Zeit zu verbringen, Erinnerungen, Erfahrungen, Rezepte, Fotos und Neuigkeiten auszutauschen und um in unserem sächsischen Dialekt miteinander sprechen zu können.
Die Landshuter Blaskapelle und die Erwachsenentanzgruppe trugen maßgeblich zum Erfolg der Jubiläumsfeier bei. Unter der Leitung von Otto Wellmann begleiteten die Musikanten mit dem Seminaristen-Marsch den Aufmarsch der Trachtenträger, anschließend spielten sie die beiden Polkas „Gablonzer Perlen“ und „Lottchen“ sowie das Siebenbürgenlied und die Bayernhymne.
In ihren wunderschönen Trachten tanzten die Mitglieder der Tanzgruppe unter der Leitung von Christiane Christian folgende Tänze: „Salamander“, „Walzer für Mona“, „Mühli“ und die „Reklich Med“. Ein herzliches Dankeschön unsererseits geht an beide Kulturgruppen. Viel Spaß beim Musizieren und Tanzen weiterhin!
Während des Festaktes beschäftigten Katharina Meltzer und Maria Krech die Kinder im Nebenraum. Es wurden Lesezeichen bemalt, eigene Bilder gemalt und Duftsalz hergestellt. Vielen Dank für euren Einsatz! Den Kindern habt ihr viel Freude bereitet!
In der darauffolgenden Pause ließen sich alle Teilnehmenden die köstlichen siebenbürgischen Kuchen, Hanklich, Schnitten und Salzstangen zum Kaffee schmecken. Viele fleißige Bäckerinnen unserer Kreisgruppe konnten, wie schon so oft, ihre Backkunst unter Beweis stellen. Sie zauberten eine Vielzahl an Leckereien auf die Tische. Ein herzliches Dankeschön dafür! Ihr seid spitze!
Im gemütlichen Teil der Veranstaltung spielte die Landshuter Blaskapelle zum Tanz auf. Viele Paare tummelten sich auf der großen Tanzfläche, andere genossen bereits die „Mici“, die der Wirt extra aus München geholt hatte. Es gab spannende Gespräche, so manche alte Bekanntschaft wurde aufgefrischt. Einige Gäste begaben sich zwischenzeitlich ins Foyer und bewunderten die Ausstellung, bestehend aus mitgebrachten Gegenständen, Stickereien, Büchern und Trachten aus Siebenbürgen.
Am nächsten Tag meinte eine Teilnehmerin: „Schön war’s! Man hat sich wie zu Hause auf dem Ball gefühlt“. Solche Feste sollten wir öfter feiern!
Ein besonderes Dankeschön geht an das gesamte Organisationsteam, ohne das eine solche Veranstaltung nicht machbar gewesen wäre. Schön, dass es euch gibt!
In seinem Grußwort ging Werner Kloos, Vorsitzender des Landesverbands Bayern, auf das Motto dieser Veranstaltung „Tradition verpflichtet“ ein und zeigte anhand von zahlreichen Beispielen auf, wie in dem Kreisverband Kempten/Allgäu im Laufe der vergangenen 75 Jahre das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Heimatverbundenheit gefördert wurden. Durch jährlich stattfindende Veranstaltungen wie den Kathreinenball, Faschingsball, die Weihnachtsfeier, den Kulturnachmittag, die Theateraufführung der eigenen Theatergruppe „SALATH“, das Grillfest mit siebenbürgischen Spezialitäten, Vorträge und Reisen wurden Traditionen, Sitten und Bräuche gelebt und an die nächste Generation weitergegeben. Letztendlich äußerte Werner Kloos folgenden Wunsch: „Möge das Tragen der Tracht, der Volkstanz und die Musik Ihnen auch in Zukunft viel Freude bereiten.“
Unser sehr geschätzter Landsmann, Pfarrer Mathias Stieger aus Reutte, verglich in seiner Rede den Kreisverband mit einem warmen Nest, das alle Neuankömmlinge in Kempten und Umgebung fürsorglich aufgenommen hat. Er unterstrich ebenfalls die Verantwortung der Kirche für ihre Gemeindemitglieder in Siebenbürgen und die Vorreiterrolle, die die Markuskirche in Kempten mit Pfarrer Wolf Hennings übernommen hatte. Hier wurde nicht nur eine große Anzahl Pakete für die Notleidenden in Rumänien gepackt, sondern den neu angekommenen siebenbürgischen Familien Raum zur Entfaltung und zu Gesprächen geboten, so dass eine reibungslose Integration unserer Landsleute in der neuen Heimat erfolgen konnte.
Sonja von Kleist, jetzige Pfarrerin der Markuskirche, die bei unserer Jubiläumsfeier leider nicht anwesend sein konnte, beschrieb uns Siebenbürger in ihrem Grußwort folgendermaßen: „Alte gute Traditionen, Herzlichkeit und Zuverlässigkeit. Das sind die Dinge, die mir einfallen, wenn ich an die Siebenbürger Sachsen denke. … Sie sind auf gegenseitiges Helfen, füreinander da sein, aber auch auf Freude und Geselligkeit ausgerichtet. … Beeindruckt hat mich auch immer der tiefe Glaube, der wohl so manchen durch dunkle Täler des Lebens hindurchgetragen hat.“ Sonja von Kleist freut sich sehr, dass die Markuskirche auch ein Stück Heimat für den Kreisverband geworden ist, und wünschte allen Gästen ein gesegnetes Feiern und ein herzliches Beisammensein. Nach der Begrüßung aller Ehrengäste, der beiden Kulturgruppen aus Landshut und der anderen Gäste begann die Vorsitzende Senta Wotsch ihren Rückblick mit den Versen des Lehrers H. Bretz: „Mer weallen bleiwe, wat mer sen, Gott healf es etzt uch ängden!/ Mer wässe, wat mer schealdij sen den Duiden uch de Kängden“.
In Kurzform schilderte sie die 75-jährige Geschichte des Kreisverbandes Kempten/Allgäu im Wandel der Zeit. Von den acht Gründungsfamilien um Heinrich Schiel, einer kleinen Gruppe, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte ein Kreisverband mit ca. 245 Mitgliedern, der sich immer wieder den Bedürfnissen und Interessen seiner Mitwirkenden angepasst hat. Im Mittelpunkt des Verbandslebens standen jedoch stets zahlreiche traditionelle, gemeinschaftsfördernde Aktivitäten. Dazu kamen neue, zeitgemäße Veranstaltungen, die die Interessen junger Familien in den Vordergrund rückten. Erwähnenswert wären die Kinderuni und die Fackelwanderung in den Wald mit Nikolausbesuch. Meist ältere Siebenbürger treffen sich jede zweite Woche in „der modernen Rookestuff“ in der Gaststätte Waldhorn in Kempten, nicht um gemeinsam zu handarbeiten, sondern um miteinander eine schöne Zeit zu verbringen, Erinnerungen, Erfahrungen, Rezepte, Fotos und Neuigkeiten auszutauschen und um in unserem sächsischen Dialekt miteinander sprechen zu können.
Die Landshuter Blaskapelle und die Erwachsenentanzgruppe trugen maßgeblich zum Erfolg der Jubiläumsfeier bei. Unter der Leitung von Otto Wellmann begleiteten die Musikanten mit dem Seminaristen-Marsch den Aufmarsch der Trachtenträger, anschließend spielten sie die beiden Polkas „Gablonzer Perlen“ und „Lottchen“ sowie das Siebenbürgenlied und die Bayernhymne.
In ihren wunderschönen Trachten tanzten die Mitglieder der Tanzgruppe unter der Leitung von Christiane Christian folgende Tänze: „Salamander“, „Walzer für Mona“, „Mühli“ und die „Reklich Med“. Ein herzliches Dankeschön unsererseits geht an beide Kulturgruppen. Viel Spaß beim Musizieren und Tanzen weiterhin!
Während des Festaktes beschäftigten Katharina Meltzer und Maria Krech die Kinder im Nebenraum. Es wurden Lesezeichen bemalt, eigene Bilder gemalt und Duftsalz hergestellt. Vielen Dank für euren Einsatz! Den Kindern habt ihr viel Freude bereitet!
In der darauffolgenden Pause ließen sich alle Teilnehmenden die köstlichen siebenbürgischen Kuchen, Hanklich, Schnitten und Salzstangen zum Kaffee schmecken. Viele fleißige Bäckerinnen unserer Kreisgruppe konnten, wie schon so oft, ihre Backkunst unter Beweis stellen. Sie zauberten eine Vielzahl an Leckereien auf die Tische. Ein herzliches Dankeschön dafür! Ihr seid spitze!
Im gemütlichen Teil der Veranstaltung spielte die Landshuter Blaskapelle zum Tanz auf. Viele Paare tummelten sich auf der großen Tanzfläche, andere genossen bereits die „Mici“, die der Wirt extra aus München geholt hatte. Es gab spannende Gespräche, so manche alte Bekanntschaft wurde aufgefrischt. Einige Gäste begaben sich zwischenzeitlich ins Foyer und bewunderten die Ausstellung, bestehend aus mitgebrachten Gegenständen, Stickereien, Büchern und Trachten aus Siebenbürgen.
Am nächsten Tag meinte eine Teilnehmerin: „Schön war’s! Man hat sich wie zu Hause auf dem Ball gefühlt“. Solche Feste sollten wir öfter feiern!
Ein besonderes Dankeschön geht an das gesamte Organisationsteam, ohne das eine solche Veranstaltung nicht machbar gewesen wäre. Schön, dass es euch gibt!
Senta Wotsch
Hier geht es zur BildergalerieSchlagwörter: Jubiläum, Kempten, Ehrungen
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