19. Oktober 2009

Chorabend mit Hermannstädter „Sälwerfäddem“ in Ingolstadt

Bei herrlichem Sonnenschein empfingen am 22. September der Vorstand und Chormitglieder der Kreisgruppe Ingolstadt die Hermannstädter Singgruppe „Sälwerfäddem“ mit einem liebevoll geschmückten Tisch und herzhaftem Kalbsgu­lasch in ihrem Vereinsheim. Man lernte sich kennen, hatte viel zu erzählen und entdeckte Ge­mein­samkeiten. Nach Kaffee und leckeren Kuchen, Torten und Schnitten, gebacken von den Frauen aus dem Chor, holten die Gastgeberfami­lien ihre Gäste ab.
Abends erwartete der voll besetzte Saal den Auf­tritt der Singgruppe im Sportheim Zuchering. Mit dem Lied „Freunde, die ihr seid gekommen“ eröffnete der Chor aus Ingolstadt unter der Lei­tung von Ludwig Seiverth diesen einmaligen Abend. Kreisgruppenvorsitzender Willi Schenker begrüßte die Singgruppe aus Hermannstadt mit ihrer Leiterin Rosemarie Henrich, den Chor aus Ingolstadt, den Böhmerwälder Chor und den Burg­berger Chor. Zu den Ehrengästen gehörten Robert Schidlmeier, Stadtrat und 1. Vorsitzender des Männergesangsvereins Oberhaunstadt, Wer­ner Meisinger, Vorsitzender der Böhmerwäl­der, mit Gattin sowie Herr Theil vom Video-Club, der vom Presseamt der Stadt Ingolstadt beauftragt worden ist, eine Dokumentation über besondere Kulturereignisse in diesem Jahr zu drehen. Dazu gehörte auch diese Veranstaltung. Der vierstimmige Chor aus Ingolstadt beeindruckte das Pu­b­li­kum mit Liedern wie „Des Jägers Leid“, „Auf freien Bergeshöhen“ und „Wo’s Dörflein dort zu Ende geht“, die Susanne Seiverth mit nachdenklichen Versen ansagte. Die Singgruppe Sälwer­fäd­dem stellte Pfarrer Walther Seidner aus Stol­zenburg vor und brachte den Saal mit seinen Anekdoten in sächsischer Mundart zum Lachen. Die Sängerinnen wurden von Frau Henrich und Herrn Neamtu auf Gitarren zu bekannten Lie­dern wie „Willst du Gottes Werke schauen“, „Det Schwälwenlied“, „Hisch Birken“ und „Et sass e kli wäld Vijelchen“ begleitet. Dafür erhielt die Gruppe lang anhaltenden Applaus. Der Böhmer­wälder Chor unter der Leitung von Frau Strobl besang natürlich seine Heimat und gab „Der Owend kit erun“, „De Bietglock“ und „Ställ uch fridlich“ zum Besten. Er wurde 1993 gegründet und wird von Katharina Kraus geleitet. Nach einer kurzen Pause begeisterten die Sälwerfäd­dem mit einigen Kostproben aus ihrem vielfältigen Repertoire, mal mit Flöten- und Soloein­lagen, mal in Kleingruppen mit mehrstimmigem Gesang. Alle Chöre glänzten ein zweites Mal mit wunderschönen Liedern, die die Herzen der Gäste höher schlagen ließen. Mit dem Spruch „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“ forderte Chor­leiter Seiverth alle Chöre zum gemeinsamen Singen auf und die Freude und Begeisterung der über 90 Sängerinnen und Sänger übertrug sich auf das Publikum, das diesen Ohrenschmaus ein­fach genoss und stehend mitsang.
Hermannstädter Sälwerfäddem beim Auftritt in ...
Hermannstädter Sälwerfäddem beim Auftritt in Ingolstadt. Foto: Ingrid Mattes
Willi Schenker bedankte sich mit bunten Blu­mensträußen bei den Chorleiterinnen und mit einer Flasche Wein bei Ludwig Seiverth und Pfar­rer Seidner sowie bei allen Mitwirkenden. Er überraschte auch Kulturreferentin Gerda Knall mit einem Strauß als Dank für die Moderation und Organisation. Sie bedankte sich bei allen Hel­fern, den Vorstandsleuten und besonders beim Chor, dessen Mitglieder für die Übernach­tungen sorgten, Kuchen spendeten und die Mahl­zeiten vorbereiteten. Es war ein unvergesslicher Abend und Gerda Knall meinte, „Tradition bedeutet, eine kleine Flamme am Brennen zu halten“, aber an diesem Abend, an dem siebenbürgisches und deutsches Liedgut erklang, brannte ein großes Feuer. Stadtrat Schidlmeier war überwältigt von der Stimmung im Saal und erklärte, so etwas noch nie erlebt zu haben. Musik brauche keine Sprache, diese Melodien ver­stehe man auf der ganzen Welt, weil sie unsere Herzen und Seelen berühren.

Am 23. September hieß Dr. Amann vom Tou­ris­musamt, der mit einer Siebenbürgerin verhei­ratet ist, die Hermannstädter auf dem Rat­haus­platz herzlich willkommen. Nach einer kurzen Begrüßung führte die „beste Stadtführerin“ die Gruppe durch die 1 200-jährige Geschichte der heutigen Audi-Stadt Ingolstadt und durch ihren historischen Stadtkern. Am Nachmittag empfing die ehemalige Bürgermeisterin Brigitte Fuchs die Gäste im Alten Rathaus mit Sekt. Zum Kaffee gab es außer leckerem Kuchen frischen Baum­striezel, gespendet von Familie Lutsch. Im Ver­eins­heim trafen sich zum gemeinsamen Abend­essen und Singen der Chor, die Her­mann­städter und ihre Gastgeber sowie einige Freun­de. Nach dem gemütlichen Beisammensein bedankten sich die Sälwerfäddem für die Gastfreund­schaft und überreichtem dem Vorstand liebevolle Ge­schenke.

Gerda Knall

Schlagwörter: Chor, Ingolstadt, Hermannstadt

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