9. Oktober 2016

Dieter Roth liest im HDO München aus Roman „Der müde Lord“

Das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig‐Maximilians‐Universität München und der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. laden ein zu der Lesung von Dieter Roth am Donnerstag, den 13. Oktober, 19.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens München (HDO), Saal 204, Am Lilienberg 5 (S-Bahn, Haltestelle Rosenheimer Platz, oder Straßenbahnlinie 16, Haltestelle Am Gasteig). Dieter Roth liest aus seinem Roman „Der müde Lord“ und signiert im Anschluss an die Lesung. Hannes Schuster, ehemaliger Chefredakteur der Siebenbürgischen Zeitung, führt ein und moderiert die anschließende Diskussion. Der Eintritt ist frei.
Hans-Dieter Roth, 1936 in Ploiești geboren, hat nach dem Abschluss des Kronstädter Honterus-Gymnasiums 1954 bis zu seiner Ausreise nach Deutschland 1978 das Kulturleben der deutschen Minderheit in Rumänien mitgestaltet: als Reporter und Redakteur des Neuen Weg (1954-1965, parallel dazu studierte er Germanistik an der Bukarester Universität), als Lektor beim Jugendverlag sowie ab 1969 beim Kriterion Verlag, dessen deutsches Lektorat er leitete. Roth, der viele Autoren betreut, sich als Übersetzer aus dem Rumänischen und als Herausgeber einen Namen gemacht hat, war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schiller-Nationalmuseum Marbach und 1981-2001 Feuilletonchef der Rhein-Neckar-Zeitung. Roth ist auch schriftstellerisch tätig und hat 2013 mit „Der müde Lord“ seinen ersten Roman veröffentlicht. Er lebt in Eppelheim bei Heidelberg.

„Es gibt keinen anderen dermaßen erfahrungsgesättigten und zugleich
klaren Text über das, was einst in Rumänien in deutscher Sprache kulturell, zumal literarisch geschah“. So urteilt Georg Aescht über Roths Roman, in dem Autobiographisches und künstlerische Erfindung zusammenfinden. Drei Jahrzehnte gesellschaftlicher Existenz und intellektueller Befindlichkeit der deutschsprachigen Kultur Rumäniens lässt Roth Revue passieren, ebenso deren Protagonisten. So gesehen kann er als Schlüsselroman gesehen werden. In erster Linie aber ist es ein in Machart, Sprache und Stil äußerst gepflegter Roman, der die damalige Wirklichkeit lebendig und sinnlich wahrnehmbar wieder auferstehen lässt. Er bietet bei aller Leichtigkeit und Eleganz hintergründige Sinntransparenz und lotet den Gegensatz zwischen dem „Zuggefühl“ geistiger Weite und dem „Spurzwang“ der Ideologie aus.

Schlagwörter: Lesung, HDO, München, Roth, Roman, Schuster, Siebenbürgische Zeitung

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Neueste Kommentare

  • 09.10.2016, 10:32 Uhr von Äschilos: Von 1969 bis 1991 war meines Wissens H.Hauser Leiterin der deutschen Abteilung des Kriterion ... [weiter]

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