25. Februar 2017

Kunstsammler Josef Böhm ausgezeichnet

Großwardein – Der Kunstsammler Dr. Josef Böhm ist für seine Verdienste um das Bekanntmachen siebenbürgischer Kunst mit dem Miklós-Jacobovits-Preis ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand am 22. Januar im Rahmen einer Galaveranstaltung im Stadttheater in Großwardein (Oradea) anlässlich des Tages ungarischer Kultur statt.
Durch das Ausstellen seiner Sammlung siebenbürgischer Kunst allein oder durch Ausstellungsbeteiligungen im Ausland habe Böhm zur Bekanntmachung der siebenbürgischer Kunst mit ihrer multiethnischen Vielfalt beigetragen, hieß es in der Jurybegründung. Als zusätzlicher Sammler mitteleuropäischer zeitgenössischer Kunst stelle er die siebenbürgische Kunst auch im mitteleuropäischen Kontext dar. Der Preis wird seit 2013 von der „Gesellschaft in memoriam Miklós Jakobovits“ in Erinnerung an den Maler Miklós Jakobovits (1936 in Klausenburg geboren, 2012 in Großwardein gestorben) verliehen.

Josef Böhm wurde 1960 in Neumarkt am Mieresch (Târgu Mureș) geboren, 1981 siedelte die Familie nach Deutschland aus. Er studierte Medizin, promovierte 1989 und arbeitet als Chefarzt der Neurologie des Kreiskrankenhauses im sächsischen Freiberg. Böhm begann sich nach der Auswanderung mit der Kunstsammlung seines Vaters zu beschäftigen, der bereits in den 1960er Jahren mit dem Sammeln begonnen hatte und so den Grundstein für eine einzigartige Kollektion legte. Siebenbürgische Künstler wie Hans Mattis-Teutsch, Henri Nouveau, Hans Eder und Fritz Kimm sind ebenso darunter wie Vertreter der Malerschule von Nagybánya, die zum Ausgangspunkt der ungarischen Moderne wurde. Böhm stellt immer wieder Leihgaben aus seiner Sammlung für Ausstellungen zur Verfügung; diese waren u. a. in Berlin (2002), Freiberg (2004), Kornwestheim (2006), im Ungarischen Kulturinstitut in Brüssel (2013) und 2014 im Museum Moderner Kunst Wörlen (MMK) in Passau (Ausstellung „Kunst aus Siebenbürgen – Maler der klassischen Moderne“) zu sehen.

Schlagwörter: Auszeichnung, Kunst

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