3. Juli 2018
Frida Binder-Radler krönt Muttertag in Siebenbürgischer Heimatrunde in Nürnberg
Überwältigende Fülle der Kunstwerke
Frida Binder-Radler krönt den Muttertag in der Siebenbürgischen Heimatrunde in Nürnberg
Das Lied „Wenn du noch eine Mutter hast …“ sieht unsere Mutter als die für uns Sorgende. „Und hast du keine Mutter mehr und kannst du sie nicht mehr beglücken, dann …“ kann man sich z.B. dankbar an sie erinnern. Wolfgang Binder tat es auf seine ganz besondere Art: Die Kunst seiner vor über 30 Jahren verstorbenen Mutter Frida Binder-Radler wurde den Müttern und Teilnehmern der Muttertagsfeier als Geschenk in Form eines Filmes dargeboten.
In die Siebenbürgische Heimatrunde, die Wolfgang Binder im Haus der Heimat Nürnberg leitet und wo er sich „wie in einer Familie“ fühlt, brachten ansprechende Blümchen auf den Tischen Festtagsstimmung und Bilder seiner Mutter Frida auf Staffeleien den passenden Rahmen für die Muttertagsfeier, in der Frida Binder-Radler diesmal besonders als Mutter, die es im Leben auch nicht immer leicht hatte, beleuchtet werden sollte. Dass man auch in Kriegszeiten am Glauben festhalten kann, sich trotz schwerer Schicksalsschläge voll und ganz dem Kunsthandwerk, der Kunst widmen und jungen Künstlern neben dem Handwerklichen auch persönliche Zuwendung, Freundschaft, Halt geben kann, das beweist der Lebenswandel dieser tapferen Frau, die für viele ihrer Schüler zur spirituellen Mutter wurde.
Nach einer kurzen Einführung in das Wesen von Frida Binder-Radler (1908-1987), deren 110. Geburtstag heuer – wie hätte es besser sein können – auf den Muttertag fiel, und die 1947 ihren ersten Gedichtband herausgab, Sagen aus dem Kaltbachtal gesammelt und mehrere Theaterstücke geschrieben hat, zeigte ihr Sohn Wolfgang einen selbstgemachten Film, in dem nicht nur Lebensstationen der Künstlerin vorgestellt, sondern auch ein Einblick in deren künstlerisches Schaffen gewährt wurde. Untermalt von einigen ihrer Gedichte und Lieder, vorgetragen z.B. von der Hermannstädter Singgruppe „Sälwerfäddem“, die anlässlich eines Vortrages über Frida Binder-Radler entstanden ist, bewundert man im Film während des Liedes Bäm Brännchen Krüge und Vasen der Künstlerin, erlebt sie während des Liedes Desowest giht zem Brännchen klien als Bildhauerin, und sieht bei Kiurenähren Bilder von Kirchenburgen und Trachtenträgern, von Stickereien, die die Künstlerin aufgrund der erkrankten rechten Hand mit links angefertigt hat. Von einigen ihrer gemalten Bilder (Landschaften und Trachtenträger), die im Raum ausgestellt wurden, erzählte Sohn Wolfgang die Entstehungsgeschichte. Überwältigend ist die Fülle der geschaffenen Kunstwerke!
Nachdem eine Zuschauerin sich begeistert für den „herrlichen Film“ bedankt hatte, durften sich alle Geburtstagskinder je ein Lied wünschen, das dann von Margarete Schuster auf dem Akkordeon begleitet wurde. Das Ehepaar Bock sang zweistimmig das in Rothberg bekannte Lied „Liebe Mutter, war die Zeit nicht wunderbar“ und Annette Folkendt, Vorsitzende des Kreisverbands Nürnberg, dankte allen Mitwirkenden für ihren Beitrag. Doris Hutter freute sich ganz besonders über die gehörten Gedichte in sächsischer Mundart und regte an, einiges davon in der Mundartecke der Siebenbürgischen Zeitung zu veröffentlichen.
Doris Hutter
Schlagwörter: Binder-Radler, Kunst, Kunsthandwerk, Malerin, Haus der Heimat, Nürnberg, Hutter
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