3. November 2018

Wolfgang Rehner als Superintendent in der Steiermark eingeführt

Am 23. September diesen Jahres ist Pfarrer Wolfgang Rehner jun. durch den Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, Mag. Michael Bünker, in der Grazer Heilandskirche feierlich in das Amt des Superintendenten der Evangelischen Diözese Steiermark eingeführt worden. Die Diözesanversammlung hatte ihn im März im zweiten Wahlgang mit einer überwältigenden Mehrheit von 80 Prozent der Stimmen gewählt (die Siebenbürgische Zeitung berichtete). Von der Aufgabenstellung her entspricht das in etwa dem Amt des Regionalbischofs in Deutschland. Die Diözese Steiermark hat rund 38.400 Mitglieder in 33 Gemeinden.
Superintendent Wolfgang Rehner bekennt, dass für seinen persönlichen Werdegang Siebenbürgen und die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien prägend waren. Geboren 1962 in Hermannstadt, ist er als Pfarrerssohn in siebenbürgischen Pfarrhäusern aufgewachsen. Nach seinem Studium am Theologischen Institut Hermannstadt und seiner Ordination 1986 wurde er zunächst Diasporapfarrer in Bistritz. 1989 wechselte er in die Dorfgemeinde Kerz bei Hermannstadt, von wo aus er die Jugendarbeit der Gesamtkirche in Rumänien leitete und Jugend-Delegierter des Lutherischen Weltbundes war. 2013 wurde dafür an ihn der Jugendpreis der SJD (Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland) und Studium Transsilvanicum an ihn vergeben. Zum 1. Juli 1996 wurde Wolfgang Rehner in den Dienst der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich als Gemeindepfarrer in der Traditionsgemeinde Ramsau in der Steiermark übernommen. 2014 wurde er Geschäftsführender Pfarrer in Salzburg Nördlicher Flachgau und Vertreter für Salzburg und Tirol im Verein Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer.
Wolfgang Rehner. Foto: Marco Uschmann/epd ...
Wolfgang Rehner. Foto: Marco Uschmann/epd Österreich
Rehner ist verheiratet und hat drei Kinder. Bei der Amtseinführung erinnerte Bischof Bünker an die siebenbürgische Herkunft Rehners, der in Großpold getauft wurde, einer Gemeinde, in der im 18. Jahrhundert vertriebene Evangelische aus Österreich angesiedelt worden waren. Mit Rehners Übersiedelung nach Österreich 1996 und seinem Amtsantritt als Superintendent schließe sich der Kreis: „So ist jeder Schritt ins Neue zugleich die Einkehr im Vertrauten und jeder Schritt in eine vermeintliche Fremde zugleich eine Heimkehr. Alles ist miteinander verbunden über Grenzen hinweg.“ Er bringe dazu „die besten Voraussetzungen mit, nicht zuletzt durch die Erfahrungen in einem anderen europäischen Land.“ Damit sei Rehner erfahren im Überwinden von Grenzen, was sich für die Ökumene, die öffentliche Stellung und das Miteinander der Gemeinden in aller Vielfalt positiv auswirken werde.

An der Einführung nahmen hochrangige Vertreter der Ökumene und Politik teil, wie der katholische Diözesanbischof W. Krautwaschl, der steirische Landeshauptmann H._Schützenhöfer, Landtagspräsidentin B. Vollath und andere.

Als Superintendent möchte Rehner „Halt und Hoffnung“ vermitteln. Angesprochen auf den Mitgliederrückgang meinte er: „Abbau verwalten ist nicht mein Geschäft. Als realistisch denkender Mensch rechne ich nicht mit einem großen Zuwachs, aber für mich wird es kein Ziel sein, den Abbau einzudämmen, sondern zu fragen, was können wir für die Menschen tun. Und mit wem können wir uns zusammenschließen, um glaubwürdig zu sein. Die Mitgliederzahlen werden sich entsprechend entwickeln.“ Sein Anliegen sei es, eine Kultur des Miteinander und des gegenseitigen Vertrauens zu schaffen und den ökumenischen Dialog mit allen Glaubensrichtungen zu stärken. Er selbst sagt: „Ökumene gehört zu meiner DNA. In meiner Heimat Rumänien gibt es drei, vier Kirchtürme unterschiedlicher Konfession in jedem Dorf, für uns ist das völlig normal.“

Die Redaktion von Kirche und Heimat freut sich über die Wahl von Wolfgang Rehner ins Amt des Superintendenten, wünscht ihm zu seiner Einführung viel Kraft, Mut und Freude und den Beistand und Segen unseres Herrn.

Prof. Dr. Berthold W. Köber, Pfarrer i.R.

(Beilage "Kirche und Heimat", Siebenbürgische Zeitung, Folge 17 vom 31. Oktober 2018, Seite 9)

Schlagwörter: Kirche, Kirche und Heimat, Evangelische Kirche, Wahl, Österreich, Steiermark, Pfarrer, Pfarrhaus, Hermannstadt, Rehner

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