23. November 2012

Projekte sollen Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen stärken

Die Tagung der Kreisgruppenvorsitzenden ist für den 2. und 3. November 2013 an der Franken-Akademie in Schloss Schney in 96215 Lichtenfels geplant. Die Landesgruppen sind jetzt schon aufgerufen, Themenvoschläge aus den Kreisgruppen einzuholen, damit die im Turnus von vier Jahren stattfindende Tagung wieder aktuelle Anliegen von der Basis und Themen aufgreifen kann, die unseren Verband zukunftsfähig machen. Der Tagungstermin wurde nach den Beratungen des Bundesvorstandes festgelegt, die am 9.-10. November 2012 in Stuttgart stattfanden. In der Herbstsitzung des Gremiums wurden Projekte in den Bereichen Jugendarbeit, Kultur, Gedenken an die Russlanddeportation und Neue Medien auf dem Weg gebracht.
Im Haus der Heimat in Stuttgart begrüßte Alfred Mrass, Stellvertretender Bundesvorsitzender und Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, der sich als hervorragender Gastgeber erwies, den Ehrenvorsitzenden Dr. Wolfgang Bonfert, die ständigen Vertreter des Siebenbürgenforums und der Heimatkirche im Bundesvorstand, Benjamin Józsa bzw. Pfarrer Bruno Fröhlich, den Vorsitzenden der Gemeinschaft Ev. Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben (Hilfskomitee), Dekan i.R. Hermann Schuller, den SJD-Bundesjugendleiter, Elmar Wolff, seitens des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften Karl-Heinz Brenndörfer und seitens der Carl Wolff Gesellschaft (CWG) Helmuth Hensel.
Am Rande der Bundesvorstandssitzung wurde fünf ...
Am Rande der Bundesvorstandssitzung wurde fünf Jubilaren gratuliert, von links nach rechts: den Stellvertretenden Bundesvorsitzenden Rainer Lehni (40) und Herta Daniel (60), der Vorsitzenden der Landesgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein, Helga Seeger (60), Pfarrer Bruno Fröhlich (40) und Chefredakteur Siegbert Bruss (50). Foto: Paul Schuster
Die Tagungsleitunung übenahm am Samstag der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius, der tags zuvor, am 9. November, in Berlin als Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen wiedergewählt wurde (diese Zeitung berichtete). Bernd Fabritius rief dazu auf, den Bund der Vertriebenen „stärker als Podium für unsere Anliegen zu nutzen“. Die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen ist zwar weltweit verstreut, aber auch vielfach vernetzt. Wie aus dem Bericht des Bundesvorsitzenden hervorging, gehören dazu die fortdauernden Bemühungen zum Erhalt der Kultureinrichtungen auf Schloss Horneck, das Mitwirken in der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen, im Deutsch-Rumänischen Forum in Berlin oder in der Bayerisch-Rumänischen Regierungskommission. Fortgesetzt werden auch die Bemühungen, die rechtlichen Anliegen der Landsleute in den Bereichen Renten, Wiedergutmachung für Russlanddeportierte und Eigentumsrückgabe in Rumänien durchzusetzen.

Die Donauschwäbische Stiftung des Landes Baden-Württemberg findet sehr gute Bedingungen im partnerschaftlichen Austausch in Siebenbürgen vor. Sehr gelungene Projekte für Jugendliche aus Deutschland, die in Seligstadt bei Fogarasch stattfinden, präsentierte der Geschäftsführer der Stiftung, Eugen Christ. Für einen Brunnen in Bekokten, wo ähnliche Aktionen geplant seien, suche man noch Sponsoren.

Die Einrichtung des Referates für institutionelle Kooperation, das Pfarrer Dr. Stefan Cosoroabă in München vertritt (sein Mandat wurde soeben um ein Jahr verlängert), hat zu „einer Intensivierung des Austausches mit der Heimatkirche geführt“, stellte Dekan i.R. Hermann Schuller anerkennend fest. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist der evangelische Wandkalender, der erstmals gemeinsam von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen sowie dem Verband und Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen in Deutschland herausgegeben wird (die Leser der Siebenbürgischen Zeitung erhalten ihn als Beilage der Folge 20 vom 20. Dezember 2012).

Die Doppelmitgliedschaft in den evangelischen Kirchen in Deutschland und Siebenbürgen wird sowohl vom Verband („Wir stärken dadurch die identitätsstiftende Rolle der Heimatkirche“, sagte Bernd Fabritius) als auch von der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen befürwortet. Allerdings dürfe die Doppelmitgliedschaft nicht zu Kirchenaustritten in Deutschland führen, gab Dekan Schuller zu bedenken.

Gedenkstätte soll an die Deportation der Rumäniendeutschen erinnen

An die Verschleppung der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion soll eine Gedenkstätte erinnern, die bis 2015, dem 70. Gedenkjahr, in der Stadt Donezk, dem ehemaligen Stalino, in der Ukraine errichtet werden soll. Dadurch soll an einem zentralen Ort der Deportation an das Geschehen erinnert werden, das heute droht, aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verschwinden. Nur noch wenige Russlandverschleppte leben heute. Die neue Gedenkstätte soll, neben der seit 1967 in Dinkelsbühl bestehenden und den vielen Gedenktafeln in Siebenbürgen, helfen, das persönliche und kollektive Trauma zu verarbeiten und eine Botschaft der Völkerverständigung zu vermitteln. Initialträger des Projektes sind die Evangelische Kiche A.B. in Rumänien, der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und der HOG-Verband; weitere Träger und Partner werden gesucht.

Dass sich der Verband ensthaft und einfühlsam der älteren Generation annimmt, zeigte auch das dreitätige Seminar zum Thema „Herausforderung Pflegebedürftigkeit“ in Bad Kissingen, über das die Mitveranstalterin und Bundesfrauenreferentin Christa Wandschneider kurz berichtete (Lesen Sie dazu einen Bericht in dieser Zeitung).

Bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt ist der Internetauftritt des Verbandes unter www.siebenbuerger.de. 1,3 Millionen Besucher haben in den letzten zwölf Monaten 9 Millionen Seiten aufgerufen, berichtete Robert Sonnleitner, Bundesreferent für Internet und Online-PR. 7 Prozent der Besucher seien dabei mit Smartphones und Tablets unterwegs, mit stark steigender Tendenz, und deshalb sei eine Anpassung der Inhalte an mobile Geräte dringend erforderlich, betonte Robert Sonnleitner. Zudem schreibt der Verband auf Initiative des Internetreferates einen Wettbewerb zur Erstellung eines Videotrailers aus, der Lust auf den Heimattag in Dinkelsbühl macht (die Ausschreibung wird in der Siebenbürgischen Zeitung Online vom 27. November 2012 veröffentlicht). In Zusammenarbeit mit dem Bundeskulturreferat bietet Siebenbuerger.de allen siebenbürgischen Kulturgruppen die Möglichkeit, sich im Internet zu präsentieren (das Projekt wird in der Folge 20 dieser Zeitung genauer vorgestellt).

Des Weiteren beriet der Bundesvorstand über den Heimattag vom 17.-20. Mai 2013 in Dinkelsbühl, die Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage vom 26. Oktober bis 3. November 2013 in Heidenheim, das Föderationsjugendlager vom 3. bis 18. Juli 2013 in Deutschland, erörterte weitere kulturelle Maßnahmen und verabschiedete die Haushaltsübersicht 2011 sowie den Haushaltsplan 2013. Die Frühjahrssitzung ist für den 9. März 2013 in Dinkelsbühl geplant.

Siegbert Bruss

Bildergalerie: Bundesvorstand tagte im Haus der Heimat in Stuttgart

Schlagwörter: Bundesvorstand, Russlanddeportation, Kultur

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