17. November 2013

Jacobis Siebenbürgischer Pilgerweg/Fotoausstellung in Heidenheim

Noch bis zum 12. Januar 2014 ist die Ausstellung „Siebenbürgischer Pilgerweg“ mit Fotografien von Peter Jacobi aus den Jahren 2004, 2005 und 2013 im Kunstmuseum Heidenheim zu besich­tigen. Die Vernissage fand am Freitag, dem 25. Oktober, im Rahmen der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage 2013 in Heidenheim statt.
Rund 50 Kunstinteressierte hatten sich am späten Abend in den Räumen für Wechselausstellungen des Kunstmuseums Heidenheim zu der Eröffnung der Ausstellung eingefunden. Darunter befanden sich auch der Stellvertretende Bundesvorsitzende Alfred Mrass, der Kreisgruppenvorsitzende Günther Dengel sowie Vertreter der Presse. Sie alle wurden von Museumsdirektor Dr. Réne Hirner ebenso herzlich begrüßt wie Peter Jacobi und Bundeskulturreferent Hans-Werner Schuster, die beide in die Ausstellung einführen sollten.

Dr. Hirner gewährte ihnen diesbezüglich willkommene Unterstützung. Er, der sich in den vergangenen zwei Tagen mit Leidenschaft in die Bildauswahl eingebracht und auch die Hängung maßgeblich mitbestimmt hatte, bekannte ein Bewunderer von Jacobis Fotogafie zu sein und begründete und verdeutlichte das auch in seiner kurzen Betrachtung des Pittoresken.

Daran konnte Hans-Werner Schuster anknüpfen. Vorher allerdings skizzierte er die bewegte biographische wie künstlerische Entwicklung Jacobis. Vor allem war er bestrebt, dem Publikum bewusst zu machen, dass der vielfach geehrte und ausgezeichnete Künstler in erster Linie Bildhauer ist und nicht Fotograf. Den Akzent seiner weiteren Ausführungen setzte er auf die Wirkungsmächtigkeit von Jacobis Fotografien. Die schonungslosen Ansichten verfallener Gebäude und verrottender Gerätschaften hätten wie ein Paukenschlag die siebenbürgisch-sächsische und rumänische Öffentlichkeit aufgerüttelt. „Wie schön“, fuhr er fort, „dass damit, anders als mit den Trompeten von Jericho, Mauern nicht zum Einsturz gebracht, sondern wieder errichtet oder zumindest gestützt und verstärkt wurden.“
Peter Jacobi neben seiner Fotografie aus dem Jahr ...
Peter Jacobi neben seiner Fotografie aus dem Jahr 2004 der verrottenden Orgel in der eingestürzten evangelischen Kirche in Wölz. Foto: Hans-Werner Schuster
Dass das der Fall ist, dokumentierten einige der 2013 entstandenen und im Format 80 x 60 cm ausgestellten Fotografien. Sie standen nicht allein wegen des kleinen Formates im Schatten der 17 ausgestellten Fotografien, die 2004 und 2005 entstanden waren, und die schon in Ulm und München erschütterte Betrachter hinterlassen hatten.

Auch deswegen wohl richtete Jacobi in seiner Stellungnahme das Augenmerk auf sie und geglückte Renovierungsmaßnahmen. In der für ihn typischen schonungslosen Offenheit und Direktheit prangerte er allerdings bei anderen aktuellen Fotografien den verantwortungslosen Umgang mit Kunst und Kulturerbe gerade auch dort an, wo es nicht um Verfall und Einsturzgefährdung geht, sondern um das Verhältnis von neuer zu alter Bausubstanz.

Bereitwillig gab er Auskunft zu Fragen, die ihm gestellt wurden – dass er aus einem Fundus von rund 3000 Aufnahmen aus 200 Ortschaften schöpft, dass er eine Digitalkamera verwendet, aber kein Kunstlicht etc. Von seiner denkmalpflegerischen Motivation getragen warb Jacobi nicht nur durch sein Werk für den Erhalt des siebenbürgischen Kulturerbes. Er tat das in eloquenter Weise sowohl bei seiner persönlichen Führung durch die Ausstellung wie auch bei dem anschließenden Empfang, zu dem das Museum eingeladen hatte. Es ist zu hoffen, dass sich diese „Message“ dank der CD „Stillleben nach dem Exodus“ sowie des Künstlerporträts von Christel Ungar-Țopescu, das als DVD im Rahmen der Ausstellung gezeigt wird, auch den zukünftigen Besuchern der Ausstellung erschließt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Januar 2014 zu besichtigen im Kunstmuseum Heidenheim, Marienstraße 4, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr, Mittwoch 10.00-12.00 und 14.00-19.00 Uhr sowie Samstag, Sonntag, Feiertag 11.00-17.00 Uhr.

H-W

Schlagwörter: Ausstellung, Jacobi, Heidenheim, Fotografie

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