7. Juli 2020
Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm: Ort der Identifikation für alle Donauschwaben
Vor 20 Jahren wurde das Museum mit dem langen Namen in Ulm eröffnet. Es zeigt die Geschichte der Deutschen zwischen Budapest und Belgrad und hat sich zu einer Kultureinrichtung mit europäischer Ausrichtung entwickelt. In Zukunft will sich das DZM modernisieren und ein jüngeres Publikum ansprechen. Als Aktion zum Jubiläum ist der Eintritt ins Museum am Wochenende 11./12 Juli frei; zudem erhält jeder Besucher einen Ausstellungskatalog als Geschenk.

Das Museum ist als Stiftung privaten Rechts organisiert und wird auf der Grundlage des Bundesvertriebenengesetzes vom Bund, vom Land Baden-Württemberg, von der Stadt Ulm und den vier donauschwäbischen Landsmannschaften getragen und finanziert. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl verweist auf die Verbundenheit des Landes mit der Volksgruppe der Donauschwaben, über die das Land bereits 1954 die Patenschaft übernommen hat. „Das Museum ist ein klares Bekenntnis: Baden-Württemberg pflegt das kulturelle Erbe der Donauschwaben. Das Museum hat eine Ausstrahlung bis in die Herkunftsgebiete der Donauschwaben hinein und unterstützt die vielfältigen Beziehungen des Landes zu Rumänien, Ungarn, Serbien und Kroatien.“

Seit der Eröffnung bringt sich das DZM aktiv in die deutsche und die südosteuropäische Museumslandschaft ein. Zum Auftrag der Stiftung gehört es laut Satzung auch, „das Wissen über die südöstlichen Nachbarn zu verbreiten und zu vertiefen, um auf diese Weise einen Beitrag zur Verständigung in Europa zu leisten“. Das Museum unterhält Kontakte zu Kultur- und Bildungseinrichtungen in den Donauländern, mit denen Kooperationsprojekte durchgeführt werden. Dazu gehören nicht nur Museumsausstellungen und Konferenzen, sondern auch Jugendbegegnungen. Die am Museum beschäftigte Kulturreferentin organisiert zum Beispiel internationale Jugendcamps mit Teilnehmern aus allen Donauländern. Kulturstaatsministerin Monika Grütters, in deren Ressort das DZM beim Bund angesiedelt ist, würdigt diese Aktivitäten: „Das Donauschwäbische Zentralmuseum ist in den vergangenen 20 Jahren durch grenzüberschreitende Kooperationen, Wanderausstellungen und Begegnungsprojekte zu einem lebendigen Ort kultureller Verständigung geworden. Die vielfältige Kultur der Donauschwaben und ihre Lebenswelt werden so auf einzigartige Weise erlebbar.“
Eine große Herausforderung für die Zukunft ist die Aufgabe, Geschichte und Kultur der Donauschwaben für künftige Generationen erfahrbar und erlebbar zu machen. Mit dem Abtreten der so genannten Erlebnisgeneration gilt es, jüngere Zielgruppen für dieses nicht unwichtige Kapitel der europäischen Geschichte zu gewinnen. Denn die Donauschwaben waren schon immer ein leuchtendes Beispiel für ihre Fähigkeit, mit anderen ethnischen Gruppen, mit Menschen anderer Konfessionen und anderer Sprachen auf engstem Raum gut und friedlich zusammenzuleben. Oberbürgermeister Gunter Czisch hebt die Bedeutung des Museums für eine zunehmend international geprägte Stadtgesellschaft heraus. „Das Museum hat sich zu einem Ort der Begegnung für Ulmerinnen und Ulmer mit internationalen Wurzeln entwickelt, es ist zu einem Teil der Internationalen Stadt Ulm geworden.“

Mehr erfahren unter #20JahreDZM auf
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Schlagwörter: Donauschwäbisches Zentralmuseum, Ulm, Jubiläum, Donauschwaben, Geschichte, Ausstellung
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