28. Juli 2017

BdV-Präsident trifft Vertreter der Landsmannschaften in Nürnberg

Klare Kante, wie nicht anders gewohnt, zeigte Der Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) Dr. Bernd Fabritius MdB bei einem Treffen mit Vertretern von Landsmannschaften und Aussiedlerverbänden am 16. Juli im Haus der Heimat in Nürnberg. Eingeladen und begleitet von seinem Nürnberger Bundestagskollegen Michael Frieser, Innen- und rechtspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe, Beauftragter für den demografischen Wandel der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, zeigten beide Politiker eine Reihe von aktuellen Fakten und Positionen des BdV auf und beantworteten Fragen.
Dabei ging es zunächst um das große Thema Flüchtlingspolitik. Wir Aussiedler und Vertriebene haben aus unserer Geschichte heraus Empathie für verfolgte Menschen. Die heutige Flüchtlingskrise steht dem Flüchtlings- und Vertreibungsdrama der Deutschen nach 1945 in ihrer Tragik zwar nicht nach, Differenzierung tut jedoch not. Beim Vergleich der beiden Phänomene wird deutlich, dass es sich nach 1945 um Landsleute handelte, die in ein zerstörtes Land kamen und sich hier jahrelang bewähren mussten, bis ihre Integration gelang. Diese Vertriebenen und Flüchtlinge sind dann mitverantwortlich für den Aufschwung Deutschlands. Ihre Integration war ein langer Prozess mit großem Erfolg. Die Flüchtlinge heute kommen in ein wirtschaftlich und gesellschaftlich stabiles Land mit großen Ressourcen. Die Willkommenskultur im Jahre 1945 und 2015 unterscheiden sich deutlich. Der Missbrauch des Asyl-rechts und der Genfer Konvention wird abgelehnt.
Dr. Bernd Fabritius und Michael Frieser im ...
Dr. Bernd Fabritius und Michael Frieser im Gespräch mit Vertretern der Landsmannschaften im Haus der Heimat in Nürnberg. Foto: Horst Göbbel
Dr. Fabritius nannte die Charta der Vertriebenen von 1950 das älteste Dokument echter europäischer Friedenspolitik, ein wahres Gründungsdokument der Bundesrepublik Deutschland. Er betonte das Wertegefüge des BdV (u. a. „Null Toleranz gegen Intoleranz“), seine authentische Stimme, wenn es um Fragen von Vertriebenen und Aussiedler geht, etwa um das Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin („Aus dem Geist der Versöhnung mit allen Nachbarvölkern steht das ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN in Solidarität zu allen Opfern von Vertreibung und Genozid“), oder um die erfolgreichen Bemühungen des Verbandes im Bereich Zwangsarbeiterentschädigung. Dr. Fabritius erläuterte das große Thema der völlig ungerechtfertigten Rentenreduzierung für zugewanderte Spätaussiedler als partizipative Ungerechtigkeit und erörterte auch die großen Aufgaben im Bereich des Kulturgüterschutzes.

Die folgende lebhafte Aussprache mit Vertretern der Sudetendeutschen, der Schlesier, Deutschen aus Russland, Siebenbürger Sachsen, Banater und Sathmarer Schwaben trugen zur besseren Orientierung und zu besserem Politikverständnis bei allen Anwesenden bei.

Horst Göbbel

Schlagwörter: BdV, Bernd Fabritius, Treffen, Haus der Heimat, Nürnberg, Flüchtlinge, Aussiedler, Rente, Fremdrente

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