5. November 2024

Kreisgruppe Waldkraiburg feierte ihr 50. Jubiläum

Am 14. September feierte die Kreisgruppe Waldkraiburg in der Gemeindehalle in Aschau/Inn ihr 50-jähriges Bestandsjubiläum. Somit ist Waldkraiburg mit den Aussiedlerstädten Geretsried, Traunreut und Neutraubling eine der älteren Kreisgruppen unseres Verbandes in Bayern, aber zugleich eine der jüngsten Städte, was deren Gründung anbelangt. Und trotz alledem feierten die Siebenbürger Sachsen aus Waldkraiburg ihr 50-jähriges Jubiläum.
Chor, Kindertanzgruppe und Vorstand der ...
Chor, Kindertanzgruppe und Vorstand der Kreisgruppe Waldkraiburg bei der 50-Jahr-Feier, im Hintergrund die „Lustigen Adjuvanten“ aus Traun. Foto: Michael Schuller
Nachdem der Chor unter der Leitung von Johanna Pelger das Fest mit dem Lied „Gott grüße dich“ eröffnet hatte, begrüßte Kreisgruppenvorsitzender Walter Connert zunächst Pfarrerin Inga Seidel, die einen kurzen Gottesdienst hielt und darauf hinwies, dass im Paulusevangelium steht: „Bekleidet euch, bewahrt die Tradition und gestaltet so die Zukunft.“ Angesichts der vielen anwesenden Trachten im Saal genau der richtige Vers. Vor allem die Trachtenpuppen von Edith Rothbächer, die einige Jahre im Haus der Heimat in Landshut untergebracht waren, hatte der Vorstand der Kreisgruppe wieder nach Waldkraiburg zurückgebracht und im Festsaal ausgestellt. Aber auch der gesamte Chor, die Waldkraiburger Gruppen sowie die vielen Gastgruppen aus den erwähnten Orten rundeten das bunte Bild an Trachtenträgern ab. Nicht nur bunte Trachten ließen die Aschauer Gemeindehalle hell erleuchten, es waren auch jede Menge Fahnen, die die Seitenwände der Halle zierten. Unter anderen die Fahne der Kreisgruppe, die wir am 17. April 1982 im Zappesaal präsentierten, nachdem eine Spendenaktion für unsere Mitglieder gestartet worden war.

Vorsitzender Walter Connert erinnerte in seiner Begrüßungsrede an die Gründung der Kreisgruppe am 10. Januar 1974 im „Café Knusperhäuschen“, wo als erster Kreisgruppenvorsitzender Heinrich Dworsky gewählt wurde. Ihm sollten acht weitere Vorsitzende bis zum heutigen Tage folgen. „Das Ziel der Siebenbürger Sachsen ist es, die Gemeinschaft auszuleben und in ihr unsere kulturelle Integrität zu bewahren“, fuhr Connert fort, und die dritte Bürgermeisterin Karin Bressel fand, „dies geschieht nun schon mehr als 800 Jahre“. Der stellvertretende Landrat Markus Saller hob hervor, wie die Mitglieder des Verbandes ein Beispiel für gelebte Integration seien, indem sie als Neuankömmlinge schwierige Herausforderungen ausgehalten hatten. Zwischen den Ansprachen gab es immer wieder Tanzeinlagen der eingeladenen Kreisgruppen, aber auch von der ortsansässigen Aschauer Trachtenjugend.

Dr. Bernd Fabritius, Präsident des Bundes der Vertriebenen und Ehrenvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, selbst eingefleischter Waldkraiburger, sprach von seinen Anfängen in der Stadt im Grünen, wie Waldkraiburg einst hieß, und erzählte dem gespannt zuhörenden Publikum, wie er vor vierzig Jahren mit der Bahn in Waldkraiburg ankam und von Paul Staedel mit einem Leitzordner und einem Locher begrüßt wurde mit dem Hinweis, dass in Deutschland alles abgeheftet wird. Bundestagabgeordneter Stephan Mayer schwärmte von einem Besuch in Hermannstadt in diesem Sommer und bekannte, dass ihm jetzt richtig bewusst geworden sei, welch enormen Beitrag die Siebenbürger Sachsen in den 1950er und 1960er Jahren zum deutschen Wirtschaftswunder geleistet hätten. Unter den anwesenden Mitgliedern befanden sich auch zwei Ehepaare, die seit der Gründung dabei sind. Edith und Oswald Nikolaus sowie Arnold und Gerlinde Römer waren bei der Gründungsfeier 1974 schon dabei und wurden vom ehemaligen Kreisgruppenvorsitzenden Herbert Liess dafür mit einem Blumenstrauß und einem Fläschchen Wein geehrt. Ein Fall, den auch nicht viele Kreisgruppen vorweisen können. Nach einer Kaffeepause am Kuchenbüfett begann der gesellige Teil mit den „Lustigen Adjuvanten“ aus Traun/Österreich, die mit ihren Blasmusikklängen beste Stimmung in den Saal zauberten.

Am Abend sorgte die Band „Xanadoo“, die aus der Schweiz angereist war, für beste Tanzmusik sowie gute Laune bei den Besuchern. So eine großartige Veranstaltung konnte aber nur gelingen, weil alle ehrenamtlich Tätigen des Vereins anpackten und den riesigen Berg an Arbeit bewältigten. Ein großes Lob gebührt auch dem gesamten Vorstand, der die ganze Feier von Anfang an gut und gewissenhaft geplant hat. Solche Feste dürfen noch mehr kommen, wenn man gesehen, hat mit welcher Freude die Jugend mitmachte.

Herbert Liess

Schlagwörter: Waldkraiburg, Kreisgruppe, Jubiläum, Chor, Bernd Fabritius

Bewerten:

10 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.